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VON NAMIBIA WIRD MAN NIE SATT

Fotoreise Namibia Namib

Nun reise ich bereits das fünfte Mal in dieses Land. Währen ich diese Zeilen schreibe, bin ich auf dem Weg von Swakopmund nach Sesriem. Gerhard, mein Fahrer, umfasst das Lenkrad vom Land Rover fest, routiniert und er wirkt sehr entspannt. Die Gravelroad bis zum Kuiseb Pass ist im Gegensatz zur Vergangenheit deutlich besser geworden.
Der Sand wurde verdichtet und mit Salzwasser „vergossen“ zu einer Saltroad.
Vieles ändert sich in Namibia, langsam, aber stetig. Es werden viele Straßen gebaut, die Preise der Unterkünfte sind in die Höhe geschnellt. Trotz der scheinbaren Leere im Land wirkt es voller.

Zu meinem Ritual ist es geworden, nach verlassen der Gangway am Flughafen von Windhoek, auf die Knie zu gehen, den Boden mit der Hand zu berühren. Wie eine Geste der Erdanrufung will ich sagen, hey, ich bin wieder da, schön Dich zu spüren.

Man mag sich fragen: ja wenn du nun schon so oft da warst, ist das für dich noch etwas besonderes?

Wie soll ich es ausdrücken, bist du in eine Frau verliebt, wirst du sie vermutlich immer lieben. Wenn du von ihr getrennt bist, spürst du das um so mehr. Doch kommt man wieder heim, umarmt und küsst man sich.

Namibia nimmt dich mit allen Sinnen, ob du willst oder nicht.

Fotoreise Namibia

Sei es zum Beispiel dieser Nachmittag in der Game Lodge Mt. Etjo, als ich bei Breitmaulnashörnern verweilen darf. Tiere mit der vollen Pracht des Horns.
Wenn ich mir dann das Elend der Wilderei ins Gedächtnis rufe und weiss, ich darf bei Tieren sein, die vom Aussterben bedroht sind, ist das für mich Privileg, Segnung und ein Geschenk zugleich.

Namibia Fotoreise White Rhino

Oder der Moment, als der Elefantenbulle aus dem Busch tritt, langsam, entspannt sich mir nähert, während ich die Arme auf der Motorhaube des Land Cruisers als „menschliches Stativ“ auflehne. Es herrscht safte Stille. Alles ist in Harmonie und ich kann Detailaufnahmen vom Kopf machen.

Fotoreise Namibia

Die Spitzkoppe ist für mich ebenfalls ein Sehnsuchtsort. Viele konzentrieren sich auf den zweifelsfrei schönen Steinbogen. Er ist ein Selfie-Hotspot geworden. Doch die wahren, kleinen Locations liegen eben nicht dort, wo alle ihr Insta-Foto machen wollen. Man muss sich eben ein wenig bewegen und nach schönen Plätzen Ausschau halten. Doch sie finden sich rasch.

Zum Sonnenuntergang laufen ich auf einen Steinhügel. Angekommen steht die Sonne bereits eine handbreit über dem Horizont. Das Buschland ist in goldene Töne getaucht. Schnell finde ich mein Motiv, es schreit förmlich danach. Ich schaue durch den optischen Sucher meiner Pentax K-1 und denke sofort „Poster“.

Fotoreise Namibia

Ja, ich fotografiere noch mit einer Spiegelreflex-Kamera, einem Fotoapparat. Das hat viele Gründe. Einer mag auch sein, dass ich so alt bin, dass ich meinen Kaffee im Sitzen aus Porzelantassen trinke. Wobei ich für meine Filme auf eine spiegellose Canon R6 umgestiegen bin und auch für Wildlife deren Vorteile zu schätzen weiss.

Als sich die Reise dem letzen Viertel ihrer Dauer nähert, stehe ich auf den Dünen der Namib. Kein Deadvlei, kein Sossusvlei, keine Big Daddy Düne. Ich suche die Ruhe und keinen Massenauflauf. Ich wähle die Umgebung des Parkplatzes vor der Tiefsandpassage aus.

Der Crowd-Faktor ist gering. Ich laufe meine Fotolocation suchend über frischen, spurenfreien Sand. Es dauert nicht lange, und mein Standpunkt für den Abend ist selektiert. Ich weiss, das wird mein Poster des Abends werden.
Geduldig warte ich auf das Licht, auf Wolken und Farbe. Wolken, welche schöne Strukturen und Farben haben, sind selten über der ältesten Wüste der Erde, der Namib.

Mein Moment kommt und ich freue mich über das Ergebnis.
Ich habe als Landschaftsfotograf schon viele Sonnenuntergänge erleben dürfen, die magisch sind. Doch dieser Abend ist einfach unbeschreiblich.
Ich muss zurück zum Auto laufen, um pünktlich den Park verlassen zu können, den Regeln entsprechend. Mich umringt ein 360° Farbspektakel. Mittelhohe Wolken leuchten auf der einen Seite in grellen Gelb-und Orangetönen. Auf der Seite der Gegendämmerung hat sich der Himmel in ein zartes Hellblau verwandelt. Die Wolken dort sind in verschiedne Apricot-Töne getaucht. Leider bleibt mir zum Konservieren nur mein Smartphone.

Fotoreise Namibia

Leider endet jede Reise einmal, wie auch diese. Ich bin in Solitaire.
Nach einem Besuch bei den Cheetahs freue ich mich auf den letzten Sunset bei den Naukluft-Bergen und ein kühles, standesgemäßes Getränk.
Der Abend endet auf einem Aussichtspunkt, auf einem sanften Hügel, umringt von goldenem Gras. Bis zum Horizont weht das Gras im milden Wind, wiegt sich und raschelt sanft. Die Farbverläufe am Afrikanischen Abendhimmel, von sanft Gelb bis leuchten Orange, verschmelzen mit der Farbe der Savanne zu einem Gesamtkunstwerk. In diesem Moment steht die Zeit still, die Seele ist im Einklang mit der Umgebung und der Moment ist da, an dem man sein Herz in Afrika lässt.

Solltest du Lust auf Namibia bekommen haben und du auch diese Freiheit, dieses Abenteuer spüren möchtest, Fotos von Nashörnern und Elefanten machen möchtest und die atemberaubende Schönheit der Dünen erleben möchtest, dann kann 2026 dein Reisejahr werden.

Wir werden eine kommende Fotoreise nur noch auf Anfrage durchführen. Schreib uns bei Interessen bitte ein E-Mail. Routen, Unterkünfte und Ablaufplanung stehen und werden eins zu eins aus dem Programm der Reise 2025 übernommen. Doch vor Beginn der Buchung von Unterkünften sammeln wir ab jetzt Anfragen. Termin 11. April 2026.

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