Teilnehmerstimmen

Färöer Inseln 2015 | Du Seascape Godzilla

Matthias Gschwendner - Gjögv
Matthias Gschwendner - Regensburg
Matthias Gschwendner         Regensburg

Ich wurde nach der Reise öfters gefragt, wie ich denn eigentlich auf diese Tour zu den Färöern und damit verbunden zu PhotoTours4U kam. Um ganz ehrlich zu sein, so genau weiß ich das selbst nicht mehr. Dänemark, England, Schottland – mich zieht es schon immer mehr in den Norden, allerdings ist ja in diesen Ländern noch nicht Schluss. Eher zufällig bin ich auf einen Diavortrag zum Thema Inseln des Nordens gegangen, bei dem es u.a. um die Färöer ging. Von da an war klar: ich muss da mal hin! Nach einigem Stöbern im Internet bin ich dann auf der Seite von Phototours4U, mit dem Angebot der ersten Fotoreise auf die Färöer, gelandet – sehr wechselhaftes Wetter, ein fotografisches Paradies, extreme Lichtsituationen in einer unwirklichen Landschaft stand da geschrieben. Ich hatte sofort ein gutes Gefühl, auf dieser Reise wollte ich unbedingt dabei sein – ich sollte nicht enttäuscht werden!!

Matthias Gschwendner - Saksun
Matthias Gschwendner – Saksun

Zudem bot das Workshopangebot all das, wovon ich noch keine Ahnung hatte und was ich lernen wollte – die Arbeit mit Pol-, Grau- und Grauverlaufsfiltern, die Interpretation des Histogramms und natürlich ein besseres Verständnis was die Bildkomposition in der Landschaftsfotografie angeht. Im Flyer war zwar alles genau beschrieben, den Durchblick bei der nötigen Filterausrüstung hatte ich dennoch nicht, also erst mal das Team mit meinen Fragen bombardiert. Das oben beschriebene „gute Gefühl“ bestätigte sich sofort nach dem ersten Kontakt mit Serdar und Achim. Es gab einen sehr netten Mailverkehr und nach kurzer Zeit war die Reise gebucht. Es konnte also losgehen!!

Tag 1 – von 0 auf 100:

Nach der Anreise von München, die zusammen mit Sandra aufgrund der selben hometown stattfand, trafen wir uns am Flughafen Kopenhagen. Wie Serdar schon in der Mail geschrieben hatte, gab es beim Workshop mehrere Wiederholungstäter, die Gruppe sei absolut topp. Wir hatten wirklich von Anfang an eine riesen Gaudi und verstanden uns von Anhieb an.

Matthias Gschwendner - Gjögv
Matthias Gschwendner – Gjögv

Nach der Landung in Vagar sattelten wir schnell die Autos, hoben ein paar färingische Kronen ab und lernten in der gut einstündigen Fahrt zum Hotel schon mal die Insel etwas kennen. Entspannung war aber nicht angesetzt, nach kurzem frisch machen ging es auch schon auf die erste Tour. Ich kann es vorweg nehmen – erwartet ja keinen Erholungsurlaub, das Programm und der Tagesablauf sind auf das Wetter und das optimale Licht abgestimmt. Wir waren an keinem Tag weniger als 12 Stunden unterwegs, je nachdem ob Achims Einschätzung, der Gott des Wolkenradars, einen Sonnenaufgang erwarten ließ oder wir doch um zwei Uhr morgens den Heimweg antraten.

Matthias Gschwendner - Gasadalur
Matthias Gschwendner – Gásadalur

Es ging gleich zum Anfang zu einem absoluten Highlight der Färöer, zu einem der atemberaubendsten Orte überhaupt – Gásadalur! Eine kleine Ortschaft und ein wunderschöner Wasserfall an einer schroffen Steilküste. Oben am Wegesrand war erst mal aufstellen in einer Reihe angesagt, da es quasi nur diesen einen Standort zum fotografieren gibt. Es war aber ein sehr gut gewählter Einstieg, da Serdar und Achim alle schön beieinander hatten und die technischen Dinge beim Einsatz der ganzen Filter, sowie die Interpretation des Histogramms (wichtig!!) anschaulich erklären konnten. Es wird auf alle Fragen intensiv eingegangen und man hat nie das Gefühl, allein gelassen zu werden. Ein paar ratlose Blicke genügen. Für mich, der wie oben gesagt in diesem Bereich noch gar keine Ahnung hatte, war das auch eine tolle Möglichkeit, den anderen etwas über die Schulter zu schauen und noch was zu lernen. Nachdem die ersten Bilder im Kasten waren erkundeten wir etwas die Umgebung bzw. die Treppe hinab ans Meer. Für manche glich es eher einem Abstieg in die Hölle, da die Stufen um einiges höher als lang waren und das rostige Geländer nur noch vom guten Willen im Fels gehalten wurde. Zufrieden mit den ersten tollen Bildern im Gepäck ging es in gelöster Stimmung zurück ins Hotel. Auch auf der Fahrt wird einem nie langweilig, wenn Serdar mit Begeisterung von vorangegangenen Touren erzählt oder einfach in seiner unwiderstehlichen Art Schafe anpöbelt, die sich partout nicht von der Straße bewegen wollen.

Tag 2 – es wird schön langsam:

Matthias Gschwendner - Funningur
Matthias Gschwendner – Funningur

Der erste Tag war geschafft, Anreise und gleich raus ans Objekt der Begierde, aber schlapp machen gilt nicht. Als erstes stand eine alte Kirche auf dem Programm. Jeder suchte sich sein Plätzchen, ich stand erst noch etwas verloren herum. Allerdings auch hier nicht lange, da mir die beiden sehr schnell zur Hilfe kamen und mir zeigten, welche Perspektive sich hier anbietet und auf was nochmal bei diesem Histogramm alles zu achten ist. So langsam wurde ich mit der ganzen Materie warm und traute mir mehr und mehr zu meinen eigenen Blickwinkel zu suchen und einfach auszuprobieren. Nach dem Abendessen im ausgezeichneten Restaurant des Hotels passierte der fast-super-GAU: beseelt von gutem Essen und ausgelassener Stimmung haben wir die Zeit vergessen und beinahe den Sonnenuntergang verpasst. Der Himmel brannte, was für ein Naturschauspiel – und wir bretterten noch immer im Auto zu unserem Spot. Dort angekommen, raus aus der Kiste, aufgebaut und geschaut was noch rauszuholen ist. Hier merkte man dann sehr schnell inwieweit man das gelernte schon intus hatte – welcher Filter, Histogramm, wie muss ich gegensteuern? Das tolle Licht ist gleich weg, ich wurde doch etwas nervös, hatte aber auch gleich jemanden mit Rat und Tat zur Seite.

Matthias Gschwendner - Eysturoy
Matthias Gschwendner – Eysturoy

In den folgenden Tagen wurde das zuvor noch gefühlte Mysterium der fantastischen Bilder immer mehr zur Routine, die einem sehr entspannt und mit großer Freude fotografieren ließ. Wir fuhren in eine Landschaft die dem Auenland gleich kam, erlebten Seascape-Fotografie bei der wir es fast etwas übertrieben und unternahmen einen Tagesausflug per Boot auf die Insel Mykines – Heimat der Papageientaucher (sollte jemand von euch dort vorbeikommen, mein Inbusschlüssel liegt immer noch irgendwo hinter dem Leuchtturm). Ich denke ihr spürt meine Begeisterung für diese Fototour – ein Highlight folgte dem Nächsten! Wir fuhren nicht nur irgendwo hin um zu schauen ob da was geht, Serdar und Achim hatten jeden Spot ausgekundschaftet und auch immer mehrere Alternativen in der Hinterhand, sollte das Wetter mal nicht so mitspielen.

Matthias Gschwendner - Papageitaucher, Mykines
Matthias Gschwendner – Papageitaucher, Mykines

Der krönende Abschluss stand aber noch bevor. Es ging erst mal gemütlich zu einer kleinen Wanderung auf eine Anhöhe oberhalb eines  Fjordes von der wir eine herrliche Aussicht hatten und in gemütlicher Runde fotografierten, laberten und einfach ausspannten. Auch wenn Serdar es vorher nicht für möglich hielt, er nahm den Aufstieg stoisch in Angriff und stand mit uns zusammen oben (schaut euch das Video auf der Facebook Seite an)!

Matthias Gschwendner - Eysturoy
Matthias Gschwendner – Eysturoy

Zum Sonnenuntergang war Elduvik an der Reihe – Seascape mit großen Blöcken vor einer alten Hafenmauer. Wasserscheu darf man nicht sein und es ist zusätzlich ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Kamera abgedichtet ist. Und dann kam endlich das, worauf alle gehofft aber fast schon nicht mehr geglaubt hatten – das Wolkenradar versprach einen Sonnenaufgang, den ersten und auch einzigen der gesamten Tour! Wir fuhren nach Tjornuvik und konnten unser Glück kaum fassen. Trotz des Marathontages mit insgesamt 19 Stunden, waren wir doch etwas traurig, dass es der letzte Spot der Reise war. Die Woche verging einfach viel zu schnell, am nächsten Morgen war schon die Rückfahrt zum Flughafen angesagt.

Matthias Gschwendner - Tjørnuvík
Matthias Gschwendner – Tjørnuvík

Was bleibt sind grandiose Bilder einer atemberaubenden Landschaft und die Erinnerung an eine unvergessliche Reise. Serdar und Achim haben mich fotographisch auf eine andere Ebene gebracht, das ganze gepaart mit Spaß, trockenem Humor und immer lockeren Sprüchen. Nochmals vielen Dank euch beiden für diese Erfahrung, wir werden uns garantiert auf einer eurer Fotoreisen wiedersehen!

Matthias

http://www.facebook.com/MatthiasGschwendnerPhotography/

Matthias Gschwendner - Tjørnuvík
Matthias Gschwendner – Tjørnuvík
Matthias Gschwendner - Wasserfall
Matthias Gschwendner – Wasserfall
Matthias Gschwendner - Gjögv
Matthias Gschwendner – Gjögv
Matthias Gschwendner - Elduvik
Matthias Gschwendner – Elduvik
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