LEE FOUNDATION KIT VS. HAIDA FILTERHALTER
Wer seinen fotografischen Schwerpunkt in der Landschaftsfotografie sieht, der wird früher oder später in ein Steckfiltersystem investieren wollen und steht dann vor dem Problem, welches der vielen auf dem Markt befindlichen nun das beste System ist. Da diese Frage immer wieder an uns herangetragen wird oder in Fotoforen zu lesen ist, möchten wir in diesem Beitrag zwei der (wie wir finden) empfehlenswerten Steckfiltersysteme vorstellen und deren Unterschiede aus neutraler Sicht beleuchten.
Für welche Kameras eignen sich 100mm Filterhalter
Das 100mm System ist das am Markt etablierteste Filterhaltersystem mit dem umfangreichsten Angebot unterschiedlichster Filter verschiedenster Hersteller. Es kann an allen Objektiven mit Frontgewinde mittels eines Adapterrings montiert werden und eignet sich bei einer Konfiguration mit 2 Filtereinschüben für Brennweiten bis 16mm bei Vollformat Kameras oder 10mm bei APS-C Kameras. 100mm Filterhalter sind also bestens geeignet für 16-35mm oder 10-24mm Objektive und alles, was eine längere Brennweite besitzt. Auch für Mittelformat Kameras ist das 100mm System die geeignete Größe für alle dort verfügbaren Brennweiten.
Durch seine vergleichsweise geringe Größe ist es in der Handhabung sehr bequem und einfach. Es nimmt wenig Platz im Rucksack in Anspruch und ist durch sein geringes Gewicht leicht zu transportieren. Sofern man kein Superweitwinkelobjektiv ohne Frontgewinde einsetzt (wie z.B. Nikon 14-24mm f/2.8 oder Tamron 15-30mm f/2.8), ist ein 100mm Filtersystem immer das System der Wahl. Bei der Verwendung der letztgenanten Objektive würden wir allerdings gleich in ein 150mm System investieren, das sich auch an Normalobjektive adaptieren lässt, auf das wir in diesem Artikel jedoch nicht weiter eingehen. Fotografen der neuen Micro Four Thirds Kameras steht daneben noch das kleinere und kompaktere 75mm Filtersystem zur Verfügung, das aber ebenso nicht Inhalt dieses Artikels sein soll.
Kompatibilität
Innerhalb des 100mm Systems sind grundsätzlich Filter aller Hersteller untereinander kompatibel. Verlaufsfilter besitzen die Maße 100x150mm bei 2mm Dicke und Graufilter sind 100x100mm groß bei ebenso 2mm Dicke. Wer sich also für einen Filterhalter der Firma X entscheidet, kann problemlos die Filter von Firma X, Y und Z darin verwenden. Das gilt zumindest für alle Verlaufsfilter. Bei den ND Filtern ist auf der Rückseite ein Schaumstoff zur Abdichtung gegen Streulicht angebracht. Diese Abdichtung haben die Hersteller in der jüngsten Zeit breiter gestaltet um die Kompatibilität mit diversen Haltern zu erhöhen. Es könnte bei alten Filtern passieren, dass der darauf angebrachte Schaumstoffrand nicht bei jedem Halter eine 100%ige Lichtdichtheit garantiert. Bei den aktuell im Handel befindlichen Filtern sollte das aber kein Problem mehr sein. Nicht kompatibel sind die Adapterringe der verschiedenen Hersteller, mittels derer ein Halter auf dem Objektiv montiert wird. Auf einem Adapterring der Firma X kann man beispielsweise keinen Filterhalter der Firma Y verwenden. Ebenso ergeben sich Unterschiede bei der Verwendung von Polfiltern, auf die ich später detailliert eingehe.
An dieser Stelle möchten wir jedoch schon mal darauf hinweisen, dass die verschiedenen Polfilter die größten Unterschiede der Systeme ausmachen. Da Polfilter in der Landschaftsfotografie sehr wichtige Filter sind und man ihren Effekt am Computer in der Bildbearbeitung nicht nachstellen kann, sollte man diesen Punkt also keinesfalls bei seiner Kaufentscheidung außer Acht lassen. Generell möchten wir davon abraten, bereits vorhandene Schraubpolfilter in Kombination mit einem Steckfiltersystem weiter verwenden zu wollen. Man kann in der Regel den unteren Brennweitenbereich des Objektivs nicht mehr vignettierungsfrei nutzen und daneben ist es äußerst mühsam, den gesamten Filteraufbau auf- und wieder abzuschrauben, wenn man den Polfilter anbringen oder wieder entfernen möchte. Man sollte sich daher bei der Anschaffung eines Filtersystems zunächst Gedanken um den Halter selber machen und im Rahmen des persönlichen Budgets die beste Lösung aus dem zur Verfügung stehenden Angebot auswählen.
Lee Foundation Kit vs. Haida 100mm Filterhalter
100mm Filterhalter werden von den verschiedensten Firmen vertrieben. Cokin, Formatt Hitech, Lucroit, Lensinghouse, Nisi, Lee Filters, Haida …. um nur einige zu nennen. Daneben existieren noch diverse Plagiate und nahezu monatlich taucht irgendwo ein neuer Halter am Markt auf. Alle diese Halter funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip, aber der Teufel liegt hier im Detail und erst in der Praxis erkennt man, warum ein Produkt besser ist als ein anderes. Von den oben genannten sind unserer Meinung nach die Halter der Firma Lee Filters und Haida die geeignetsten und wir gehen nun etwas detaillierter auf die beiden Systeme ein.
Lee Foundation Kit Filterhalter
Die Firma Lee Filters ist fraglos die etablierteste Firma für Filtersysteme am Markt. Der 100mm Halter von Lee wird unter der Bezeichnung „Lee Foundation Kit“ angeboten und ist wahrscheinlich der meistverkaufte 100mm Halter überhaupt. Qualitativ spielt der Foundation Kit Filterhalter in der obersten Liga und wird den Fotografen nach dem Kauf ein Leben lang zuverlässig begleiten. Der aus Hartkunststoff gefertigte Halter wird mittels eines seitlich angebrachten Federstößels auf dem Adapterring fixiert und bleibt immer frei drehbar. Der Federstößel ist so konstruiert, dass der Halter bei starker Belastung (z.B. Anstoßen / Hängenbleiben) vom Adapterring abspringen kann um durch die Hebelwirkung das Frontgewinde des Objektivs oder das Bajonett von Objektiv und Kamera nicht zu beschädigen. Dennoch sitzt der Halter immer so fest, dass er nicht von alleine vom Adapterring fallen kann.
Ausgeliefert wird der Foundation Kit Filterhalter mit vormontierten Halteplatten für 2 Filter. Ein Paar Halteplatten zur Erweiterung auf 3 Filtereinschübe liegt dem Halter ebenso bei wie ein Schraubendreher und längere Schlitzschrauben für den Umbau. Das Set ist in einer kleinen schwarzen Tasche verpackt.
Die separat zu erwerbenden Adapterringe stehen in Größen von 49mm – 105mm für alle gängigen Frontgewinde zur Verfügung. Hier gibt es jedoch eine wichtige Besonderheit. Lee unterscheidet zwischen einem „Standard Adapterring“ und einem „Weitwinkel Adapterring“. Der Standard Adapterring ist aufbauend konstruiert und erlaubt nur Brennweiten bis ca. 24mm (Vollformat) bzw. 18mm (APS-C). Dieser Adapterring verfügt selber noch über ein Schraubgewinde analog des Objektivgewindes und man kann so den Objektivdeckel weiter nutzen. Für kürzere Brennweiten muss man zwingend den (teureren) Weitwinkel Adapterring anschaffen. Dieser ist rückbauend konstruiert und hat kein Gewinde zur Befestigung des Objektivdeckels eingearbeitet. Wer auf Nummer sicher gehen will sollte gleich zum Weitwinkel Adapterring greifen. Dieser ist auch für 24mm Tilt-Shift Objektive zwingend erforderlich, da es beim Shift ansonsten zu Vignettierung kommt.
Zur Nutzung eines Polfilters muss ein separat erhältlicher 105mm Frontring erworben werden. Dieser wird fest vorne auf den Halter montiert und kann dann einen 105mm Polfilter aufnehmen. Um den Polfilter auf- und abzuschrauben sollte man den Halter aus Sicherheitsgründen immer vom Adapterring nehmen. Der Polfilter sitzt beim Lee System frei erreichbar vor dem Halter. Dies ist eine sehr komfortable Lösung, da er dadurch immer zugänglich ist um die Polarisationsachse einzustellen. Der Nachteil dieses Systems liegt im vergleichsweise hohen Preis. Polfilter in der Größe von 105mm reißen ein großes Loch in die Geldbörse und die Auswahl an verfügbaren Polfiltern ist limitiert. So hat die Konstruktion des 105mm Polfilters auch einen großen Einfluss auf die mögliche Brennweite. Bei einem mit 2 Filtereinschüben konfigurierten Lee Halter kann man mit dem original Lee Landscape Polarizer, den Lee als moderaten Warmton Polfilter bewirbt, noch 16mm am Vollformat fotografieren. Mit anderen 105mm Polfiltern ist diese Brennweite aufgrund der engeren Bauweise möglicherweise nicht mehr möglich und häufig kommt es schon im Bereich von 19mm zu Vignettierung.
Das Lee System bietet zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten wie z.B. eine Streulichtblende oder einen Tandem-Adapter um 2 Filter in unterschiedlichen Winkeln zu positionieren und ist damit ein sehr umfangreiches System, dass jedem professionellen Anspruch genügt. Die sehr hohe Qualität der Lee Produkte und der einwandfreie Bedienkomfort spiegelt sich allerdings auch im Preis wieder. So muss man für die Anschaffung des Halters mit einem Weitwinkel Adapterring ein Budget von ca. 150 Euro einplanen. Für den Lee Landscape Polarizer inclusive des notwendigen 105mm Front Rings sind weitere 270 Euro fällig. Macht zusammen 420 Euro für Halter und Polfilter.
Haida 100mm Filterhalter
Die Firma Haida hat sich in den letzten Jahren durch ihre hervorragend farbneutralen ND Filter einen Namen gemacht und bietet seit einiger Zeit auch Filterhalter an. Der 100mm Haida Halter ähnelt rein äußerlich sehr dem Lee Halter, ist jedoch aus Metall gefertigt, dafür etwas schlanker gebaut und hat den Federstößel an der oberen rechten Ecke (aus der Sicht hinter der Kamera stehend). Der Federstößel hat (wie beim Lee Halter) die Sicherheitsfunktion, dass der Halter bei zu großer Belastung abspringen kann um das Objektiv oder die Kamera nicht zu beschädigen. Wird der Halter auf den Adapterring montiert, hält er fest ohne dass er herunterfallen kann und bleibt dennoch frei drehbar um den Horizont bei der Verwendung von Grauverlaufsfiltern im Halter jederzeit komfortabel auszurichten.
Im Auslieferungszustand liegen dem Haida 100mm Halter ein Paar zusätzliche Filterhalteplatten und passende Kreuzschlitzschrauben bei, um die vormontierten beiden Filtereinschübe auf 3 Einschübe zu erweitern. Der Halter wird in einer grauen Tasche ausgeliefert.
Auch beim Haida Halter müssen die Adapterringe gemäß Objektivgewinde separat erworben werden und stehen in den Größen 52mm – 82mm zur Verfügung, was den Bereich der meisten Objektive abdeckt. Bei Haida gibt es keine Unterscheidung zwischen „Standard“ und „Weitwinkel“ Adapterring. Die Haida Adapterringe sind kleiner und leichter konstruiert und ermöglichen so die Brennweite von 16mm am Vollformat und 10mm am APS-C Sensor, wenn 2 Filtereinschübe auf dem Halter montiert sind. Sie stellen kein Frontgewinde für den Objektivdeckel bereit.
Allerdings verfügen die Haida Adapterringe über ein Frontgewinde, das den Haida Pro II Multi Coating SLIM Zirkular Polfilter aufnehmen kann. Und hier liegt der wesentliche Unterschied des Haida Systems gegenüber dem Lee Filterhalter. Beim Haida System wird ein sehr dünn gebauter Polfilter in das Frontgewinde des Adapterrings geschraubt. Der Polfilter sitzt also direkt im Adapterring und nicht außen vor dem Filterhalter. Das bietet den Vorteil, dass man keine teuren und großen 105mm Polfilter kaufen muss und trotzdem den vollen Brennweitenbereich auch mit Polfilter nutzen kann. Gleichzeitig führt dies jedoch zu der Einschränkung, dass der Polfilter nicht von außen frei zugänglich ist und eingestellt werden muss, bevor man den Halter auf den Adapterring montiert. Der Fotograf muss sich hier also einen anderen Workflow aneignen bzw. den Halter vom Adapterring nehmen um die Polarisationsachse zu verstellen. Seitens der Bildqualität ist der Haida Polfilter anderen namhaften Modellen mindestens ebenbürtig und ist nicht als warmton Polfilter deklariert.
Für den Haida Halter steht zum jetzigen Zeitpunkt kein weiteres Zubehör wie Tandemadapter oder Streulichtblende zur Verfügung. Die Qualität des Haida Halters ist einwandfrei. Der SLIM Polfilter ist sicherlich etwas diffiziler zu handhaben als der 105mm Pendant von Lee. Hier muss man mehr Fingerspitzengefühl einsetzen um den Ring zu drehen oder den Filter wieder aus dem Adapterring zu schrauben. Aus Preis/Leistungs Gesichtspunkten stellt das Haida System jedoch eine äußerst attraktive Alternative zum Lee Foundation Kit dar. So kostet der Halter mit einem Adapterring nur ca. 70 Euro. Mit dem Haida Pro II Multi Coating SLIM Zirkular Polfilter für rund 50 Euro betragen die Gesamtkosten hier nur ca. 120 Euro und liegen damit signifikant unterhalb des Preises für das Lee System.
Gegenüberstellung der beiden Haltersysteme
Unsere meinung zu den Systemen
Nachdem wir nun versucht haben, die beiden Systeme möglichst objektiv gegenüberzustellen, möchten wir euch auch noch unsere persönliche Meinung bzw. Empfehlung dazu geben. Generell halten wir die beiden vorgestellten Modelle für die in der Handhabung besten des aktuellen Angebots am Markt. Die Gründe hierfür würden einen nochmal so langen Artikel erfordern und die Diskussion darüber war nicht die Intention dieses Beitrags. Aber was ist nun besser von den beiden gezeigten, der Lee oder der Haida Halter?
Wenn Geld keine Rolle spielt und ihr das Beste vom Besten haben wollt, dann ist der Lee Halter genau richtig. Er ist äußerst robust, auch für Grobmotoriker bei widrigen Umständen on location problemlos und komfortabel zu bedienen und eine Anschaffung für’s Leben.
Wer vielleicht noch nicht sicher ist ob er ein Steckfiltersystem dauerhaft einsetzen will oder erstmal in die Landschaftsfotografie reinschnuppern möchte und dazu ein gutes, solides Haltersystem anschaffen will, für das man keine Niere auf dem Schwarzmarkt verkaufen muss, der ist unserer Meinung nach mit dem Haida System gut aufgestellt. In der Langlebigkeit steht der Halter dem von Lee nicht nach, bietet alles, was man in 95% der Situationen im Landschaftseinsatz benötigt und kann daher guten Gewissens als Basis für den Aufbau eines Filtersets empfohlen werden.
Gibt es noch irgendeine Lösung dazwischen?
Wer beim komfortabler zu bedienenden Lee System bleiben will aber nicht den hohen Preis für den Lee Landscape Polarizer ausgeben möchte, der kann alternativ zum Haida Pro II Digital Slim Zirkular Polfilter greifen und damit das Lee System erschwinglicher machen. Dieser 105mm Polfilter ist zwar auch als Slim Variante sehr flach gebaut, er ermöglicht allerdings nur 19mm Brennweite (an Vollformat Sensoren) bei einem mit 2 Filtereinschüben konfigurierten Lee Halter.
UPDATE 2022
Filterhalter gibt es nun, Stand 2022, mehr als genug am Markt. Viele Filtersysteme haben wir bei unseren Workshops in der Hand gehabt und bei unseren Kunden gesehen. NISI macht ebenso gute Filterhalter. Einzig der Polfilter sitz etwas fummelig im Halter und wehe, es wird kalt und er hat sich festgefressen.
Was uns nicht überzeugt hat ist sind die Halter von Rollei.
Noch zu erwähnen bleibt das mittlerweile völlig neu überarbeitete Haida M10-System. Raik hatte diesen Filterhalter für ein paar Tage zur Probe und hat daraus einen kleinen Film gemacht.
M10 Filterhalter bei YouTube von Raik
Viele Grüße – Achim
Nachfolgend findet ihr noch die Amazon Produktlinks, unter denen die Halter bestellt werden können:
Hallo Günter,
bevor ich mich für einen Hersteller für Filter entscheide, würde ich zunächst überlegen, ob ich Glas- der Kunststofffilter anschaffen möchte.
Kunststofffilter gibt es schon seit langer Zeit am Markt. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie sehr bruchstabil und leichter sind als Glasfilter. Zwei wichtige Punkte für den Outdooreinsatz in der Landschaftsfotografie.
Von den vielen Herstellern am Markt sind nur wenige wirklich farbneutral.
Seit rund 2 Jahren findet man vermehrt auch Grauverlaufsfilter aus Glas. Diese Filter sind nicht durchgefärbt wie die Kunststofffilter sondern die Abdunklung wird über eine spezielle Nano-Beschichtung der Oberfläche erreicht. Der Vorteil dieser beschichteten Glasfilter besteht darin, dass sie bei Superweitwinkelaufnahmen keinen Lichtabfall an den Bildrändern verursachen (also keine zusätzliche Vignette in den Ecken des Himmels). Die bisher von mir probierten Verlaufsfilter aus Glas waren durch die Bank weg alle sehr farbneutral (Haida, Nisi, Formatt Hitech Firecrest…). Allerdings spiegelt das aufgebrachte Nano-Coating mehr oder weniger stark, dass dies bei mehreren Filtern im Halter zu Streulichtartefakten führen kann. Auch haben Glasfilter eher die Tendenz zu brechen.
Seitens der Bildschärfe macht es keinen Unterschied ob man nun Glas- oder Kunststofffilter benutzt. Auch bei 3 Filtern vor der Linse sieht man auf die Bildschärfe keinen negativen Einfluss. Das Abblenden von f/8 auf f/11 macht das Bild in den Details unschärfer als 3 Filter vor das Objektiv zu halten. Eventuell verliert man mit Kunststofffiltern etwas mehr an Mikrokontrast aber das kann man meiner Meinung nach vernachlässigen. Grundsätzlich spricht aus optischer Sicht natürlich alles für Glasfilter, da sie immer plan sind. Kunststofffilter stecken unter Umständen etwas gebogen im Halter.
So, nun ist die Verwirrung noch größer als vorher und ich habe Dir noch nicht wirklich geholfen.
Am Ende musst Du die Entscheidung selber treffen.
Aber ich sage Dir mal meine ganz persönliche Meinung.
Ich für meinen Teil hänge bei den Grauverlaufsfiltern nach wie vor an Kunststofffiltern von Lee.
Lee macht die farbneutralsten Filter mit qualitativ einwandfreiem Verlauf. Damit meine ich, dass der Verlauf sehr homogen ist.
Für mich ist die Bruchunempfindlichkeit das stärkere Argument als die geringere Vignettierung der Glasfilter. Was nützt es mir, wenn ich on Location nur noch Scherben in der Tasche habe. Dann lieber einen gut gemachten Kunststofffilter, der nicht zu Bruch gehen kann.
Bei den Kunststofffiltern sehe ich keine Alternative zu Lee.
Finger weg von Formatt Hitech Kunststofffiltern. Die führen zu sichtbaren Farbstichen im Himmel.
Die neuen RayMasters Filter sind zwar sehr farbneutral (jedenfalls war das mein Testmuster), jedoch ist der Verlauf eher wolkig / streifig und inhomogen.
Ich bin damit nicht zufrieden gewesen und man hört von chargenabhängigen Schwankungen.
Also ist meine Empfehlung lieber etwas zu sparen und gute Lee Filter zu kaufen als was billiges zu holen und am Ende doppelt zu kaufen.
Glasfilter sind auch nicht bedeutend günstiger.
Viele Grüße
Achim
Hallo Achim,
toller und vorallem ausführlicher Artikel, der mir als Einsteiger in die Landschaftsfotografie bei der Entscheidungsfindung sehr hilft.
Halter ist ja nur ein Teil, kommt da noch ein Artikel zu den Einsteckfiltern?!
Auch hier gibt es die gleiche Frage, von welchen Hersteller? Das die Lee Filter gut sind, ist klar, was sind gute Alternativeb? Wenn der Geldbeutel auch ein Wörtchen mit zureden hat?
Ist hier ein zweiter Artikel geplant?
BG
Günter
Achim,
vielen herzlichen Dank für Deine Antwort.
Gruß Erwin
Hallo Erwin,
Hier siehst Du die beiden Polfilter von Lee: http://www.leefilters.com/index.php/camera-directory/camera-dir-list/category/polariser
Der „normale“ Lee Rotating Polarizer ist sehr breit gebaut und verfügt selber noch über ein 105mm Frontgewinde.
Durch seine Bauart erlaubt dieser Filter nur ca. 20-21 mm Brennweite (am Vollformat Sensor), wenn der Lee Halter mit 2 Einschüben konfiguriert ist. Ich würde diesen Filter nicht empfehlen.
Wenn Dir der Lee Landscape Polarizer zu teuer ist, dann gibt es noch eine Alternative dazu, die ebenso bis runter auf 16mm (Vollformat) und 10mm (APS-C) erlaubt. Das ist der 105mm Polfilter von Haida: http://www.amazon.de/gp/product/B00TBPHQIE/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B00TBPHQIE&linkCode=as2&tag=photocom00-21
Viele Grüße
Achim
Hallo Achim,
was ist der Unterschied zwischen Lee Glas Landscape Polariser 105mm und
Lee Pol-Filter zirkular 105 mm.
Gruß Erwin