Wer wie wir viel auf Reisen ist und dort eine entsprechende Menge an Fotos aufnimmt, wird sich vermutlich über die Organisation seiner Bilddaten auch unter dem Aspekt von GPS-Koordinaten Gedanken machen.
Doch was seit einigen Gerätegenerationen von Smartphones selbstverständlich ist, hat in unseren Boliden für viel Geld bei weitem noch kein Standard gefunden.

Der Vorteil meine Fotos mit Geodaten zu versehen liegt darin, dass ich mir in der Bibliothek von Adobe Lightroom ansehen kann, in welche Himmelsrichtung meine Kamera ausgerichtet war. Zudem sehen ich Informationen wie die geografische Höhe und die Koordinaten im Sexagesimalformat.
DER VORTEIL VON GEOTAGGING
Doch das Schönste am Geotagging ist die grafische Ansicht von Positionen der gemachten Aufnahmen im Kartenmodul von Lightroom.
Gerade auf Entdeckungsreisen bzw. von uns titulierten Scoutingreisen entstehen auch Fotos zur Dokumentation im Vorbeifahren. Im Nachgang lassen sich so potentielle Fotospots in der Karte leicht wiederfinden.
Wie du im Kartenmodul von Lightroom sehen kannst, habe ich hier auf Madeira am Pico die Arieiro an einem Standpunkt 48, weiter unten im Gelände 23 Aufnahmen erstellt. Diese lassen sich im Kartenmodul zusammenfassen, anzeigen und per Rechtsklick auf den farbigen Tag auch in eine Sammlung exportieren.


Warum die Funktion Bilddaten kameraintern mit GPS Koordinaten zu versehen bis zum heutigen Tag nicht zum Standard unserer Kameras geworden ist, ist mir schleierhaft.
Die einzigen mir bekannten Kameras, in welchen intern ein GPS-Modul verbaut ist waren bis jetzt die Pentax K-1 sowie die Canon 5D Mark IV. Pentax hat der K-1 einen digitalen Kompass spendiert. Die seit kurzer Zeit auf dem Markt befindliche Nikon Z9 hat ebenfalls ein echtes GPS intern verbaut. Es handelt sich bei diesem Prachtstück um das absolute Flaggschiff von Nikon mit einem Marktpreis um € 6.000,-
Selbst Canon schafft es nicht, die neuesten R-Modelle wie z.B. die EOS R8 mit einem GPS Modul auszustatten. Vermutlich kostet ein solches Bauteil in Massenproduktion keine € 20,-

ALTERNATIVE LÖSUNGEN
Natürlich bieten die großen Hersteller externe GPS-Empfänger zur Montage auf dem Blitzschuh an. Canon veranschlagt für den externen GP-E2 geschmeidige € 240,-
Hoffentlich ist das Bauteil dann auch dem harten Outdooreinsatz im Sprühregen gewachsen.
Ebenso ist es bei vielen Modellen zum Standard geworden, die GPS-Daten mittels Bluetooth-Verbindung vom Smartphone zur Kamera zu übertragen und so in die Bilddatei zu schreiben.
Nachdem ich vor sehr langer Zeit beim Fotografieren mein Handy in der Adria versenkt hatte, habe ich die Angewohnheit, am Meer meine Wertsachen und vor allem mein Handy in den Kamerarucksack zu packen und diesen weit aus der Gefahrenzone zu stellen. In wiefern die Daten dann noch zur Kamera auf dem Stativ übertragen werden ist fraglich. Das alles sind mögliche Lösungen, doch praxiserfahren und bis zum Ende gedacht sind sie nicht. Sie scheinen vom trockenen und klimatisierten Schreibtisch eines Entwicklers zu stammen.

Wer ein gutes Gedächtnis und wenig Bilddaten hat, kann seine Fotos im Nachgang in Lightroom aber auch händisch per Drag&Drop in die passende Stelle im Kartenmodul verschieben.
Aber am Ende ist es egal ob kameraintern, mit externen Empfängern oder über die Smartphonekopplung; GPS-Daten in den Bilddaten zu haben finde ich für uns Landschaftsfotografen sehr wertvoll.
Raik